Es geht weiterhin heiß her. Noch immer haben die Leute nicht gelernt, dass das Zünden von Bengalos in einem Festzelt eine schlechte Idee ist. Denn auch bei dem Public Viewing bei dem Spiel Deutschland gegen Griechenland kam es zu solch einem Zwischenfall.

Ein 48-jähriger Besucher zündete gegen Ende des Spiel in einem Festzelt auf den Rheinwiesen bei Hattenheim einen Bengalo und stieß damit bei den anderen Besuchern nicht unbedingt auf Sympathie. Einer der Besucher fühlte sich so gestört, dass er dem Fackelmann den Bengalo aus der Hand riss und sich umdrehte. Das gefiel dem Bengalo-Chaoten aber keineswegs, worauf er anfing den selbsternannten Security mit Schlägen auf den Hinterkopf zu bearbeiten. Währenddessen entstanden in dem Festzelt auf Grund der Rauchentwicklung starke Tumulte. Als sich der tugendhafte Besucher wieder umdrehte, um die Quelle der Schläge ausfindig zu machen, kam es dann zu einem bösen Zwischenfall. Bei der Drehung geriet der Bengalo in die tumultartige Menge und verletzte einen 18-Jährigen Besucher, der Verbrennungen erlitt. Er wurde umgehend ins Krankenhaus geliefert und wird hoffentlich bald wieder vollständig genesen.

Sie können es einfach nicht lassen. So kam es bei einem Autokorso nach dem Deutschlandspiel gegen Griechenland zu turbulenten Ereignissen. Ein 19-Jähriger wütete mit seinem Auto durch die halbe Frechener Stadt und verletzte dabei sogar eine Passantin.

Bei ausgefallener Partystimmung bildete sich am Freitagabend unter anderem ein Autokorso von 15 Autos. Gefeiert wurde der Einzug ins Viertelfinale, da die Griechen mit 4:2 geschlagen wurden. Der Polizei fiel bei der ausgelassenen Stimmung ein Fahrzeug besonders ins Auge. Zu dem Autokorso gehörte ein Kombi, der Rauch hinter sich her zog. Offensichtlich war das Fahrzeug mit 6 Mann besetzt, die teils im Kofferraum saßen und den Sieg feierten. Zudem kam der Einsatz von Bengalos, die einer der Insassen vom Rücksitz aus durch das Fenster hielt. Die Polizei steuerte den Bengalo-Kombi an, doch als dieser das bemerkt hatte, fing er an das Auto zu beschleunigen und war gewillt, der Polizei zu entkommen.

Sein erstes Ziel war die Hauptstraße, in der sich unmengen von Fans tummelten, die dem Auto nur knapp ausweichen konnten. Nach dem umständlichen Durchschlängeln bog der PKW in eine weniger belebte Seitenstraße. Dort wartete zu dem Zeitpunkt ein Auto an einer roten Ampel. Das kam für den Kombi-Führer so unterwartet, dass die beiden Autos frontal zusammen stießen. Trotzdem unbeeindruckt führte der Kombi-Fahrer die Verfolgungsjagd fort, als ein Streifenwagen den Unfallort erreichte. An einem Kreisverkehr verlor der Autofahrer dann letztendlich die Kontrolle über das Fahrzeug und raste in ein parkendes Auto hinein. Beim anschließenden Schleudern erfasste der Wagen eine Passantin(48), die durch den Aufprall verletzt wurde.

Die Polizei konnte den Fahrer endlich fassen und veranlasste sofort einen Alkoholtest, der einen Promillewert von 0,52 ergab. Nun steht der Fahrer einer Anzeige wegen diverser Verkehrsvergehen gegenüber. Zudem musste er umgehend seinen Führerschein abgeben.

Für Deutschland gilt die Rechtslage, dass nur Feuerwerkskörper verkauft werden dürfen, die auch in Deutschland durch die Bundesanstalt für Materialforschung und – prüfung zertifiziert worden sind. In Polen, wie auch in anderen Ländern, größtenteils China, Spanien, Italien und Belgien, werden ebenfalls Feuerwerkskörper hergestellt, die manchmal den Weg nach Deutschland finden. Diese können auch von dem eigenen Land mit einem Sicherheitszertifikat ausgestattet sein, was aber noch lange nicht bedeutet, dass sie auch den deutschen Sicherheitsvorschriften gerecht werden können.

Im schlimmsten Fall gerät man auf dem Schwarzmarkt an Feuerwerksartikel, welche fahrlässig zusammengeschustert worden sind. So kann es vorkommen, dass man bei Feuerwerk aus Polen an eine schlechte Kopie der eigentlichen Artikel gerät. Diese haben Gips statt Lehm verbaut und verfügen vielleicht auch über eine zu kurze Lunte. Die Sprengkraft und Streuwirkung überrascht dann oftmals, bleibt nur zu hoffen, dass die Feuerwerkskörper weit genug vom Körper gezündet worden sind. Auch für den Fall, dass man zertifizierte Produkte aus dem Ausland ersteigert, würden sie immer noch keiner Prüfung durch die Bundesanstalt der Materialforschung- und prüfung bestehen können.

Natürlich sind die Bengalos aus Deutschland in Verbindung mit dem Prüfungsprozedere ein klein wenig teurer, dafür kann man sich aber beruhigt darauf verlassen, dass das Zünden der Bengalos keine ungewünschten Überraschungen mit sich bringt. Wer also auf der sicheren Seite beim Bengalo-Kauf sein möchte, besucht einfach einen unserer Bengalo-Shops, wie z.B. Pyroland die ausschließlich zertifizierte Ware verkaufen.

Die Nachrichten rund um Bengalos überschlagen sich spätestens seit dem Beginn der Europa Fußball-Meisterschaft. So gab es am Sonntag während des Fußballspiels von Deutschland gezündete Bengalos in der Lanxess-Arena in Köln, wie auch beim Spiel am Mittwoch gegen die Niederlande bei einer Public Viewing Veranstaltung bei Duisdorf. Wieder einmal wurde ein Bengalo innerhalb eines Festzeltes gezündet, wie es schon vor 2 Wochen bei einem Maifest in Troisdorf geschehen war. Anscheinend hat der Bengalo Unfall mit 25 Verletzten keinen besonderen Lerneffekt erzielt.

Die Veranstaltung am Toeppersee bei Duisdorf belief sich auf 400 Fans, größtenteils Familien. Schon seit 12 Jahren werden dort regelmäßig öffentliche Veranstaltungen mit Public Viewing angeboten, doch so etwas wie am Mittwoch habe der Veranstalter Michael König noch nicht erlebt. „Ich habe mich richtig erschreckt als ich das gesehen habe“, so der Betreiber. Glücklicherweise reagierte einer der Mitarbeiter umgehend und entfernte den brennenden Bengalo aus dem Festzelt, sodass die Besucher lediglich mit dem Schrecken davon gekommen sind. Trotz ausgiebiger Sicherheitskontrollen war es dem Betreiber nicht möglich das Zünden von Bengalos zu unterbinden. Weiterhin meint Michael König aber:“Wenn ich auch nur einen mit einem Bengalo erwische, fliegen alle Leute an dem Tisch raus und es gibt mindestens zwei Jahre Hausverbot!“.

Beim Spiel am Sonntag wurden dementpsrechend alle Besucher am Eingang kontrolliert, Aufseher gingen vor dem Spiel nocheinmal durch alle Reihen und zusätzlich wurden vor Anpfiff Durchsagen geschaltet. Als das Personal die Reihen kontrollierte gab es 3 Ausreißer, von denen einer die Veranstaltung verlassen musste. Von den anderen beiden wurden vorsorglich die Personalausweise einbehalten. Seit dem Spiel am Mittwoch hat sich die Toleranz bei dem Veranstalter deutlich nach unten geschraubt, sieht er aber davon ab, dem Beschluss der Lanxess-Arena nachzugehen und ebenfalls kein Public Viewing mehr anzubieten. Dafür wurde er bei der Übertragung am Mittwoch mit einer friedlichen und trotzdem stimmungsgeladenen Veranstaltung belohnt.

Bei dem Deutschland-Spiel gegen Dänemark war eine ganze Menge Energie geladen, so war noch nicht hunderprozentig sicher, ob die Deutschen die Vorrunde der Europa Meisterschaft überstehen, obwohl die Ausgangsposition nicht schlecht aussah.

Nach dem Tor von Bender in der 80. Minute war dann der Gruppensieg in der Tasche und das machte sich auch in der Stimmung der Fans bemerkbar. In der Lanxess-Arena in Köln wurde ausgelassen gefeiert, doch bei manchen dieser Fans wuchs lediglich der Drang, Aufmerksamkeit zu erregen. So gab es einerseits kleine Grüppchen, die den Hitlergruß vollführten, andere die sich nach dem Spiel mit der Polizei geschlagen haben und letztlich wurden bei der Siegesfeier in der Lanxess-Arena noch Bengalos gezündet. Das war Grund genug, dass der Veranstalter für die kommenden Spiele beschlossen hat, nur noch vor der Lanxess-Arena ein Public-Viewing anzubieten. Dort wurden Sonntag aber ebenfalls Bengalos gezündet, sogar schon während des Spiels, worauf der Veranstalter die Übertragung für einige Minuten stoppte und mit dem völligen Übertragungsende drohte, sollte noch ein Feuerwerkskörper gezündet werden.

Anschließend blieb es ruhig, bis eben in der Arena nach dem Spiel Bengalos gezündet wurden. Die Polizei berichtet, bis zu 100 Personen unter Gewahrsam genommen zu haben, doch ist wie immer die Frage, mit welchen Mitteln sie festgehalten werden können. Auf jeden Fall büßen jetzt 99% der Fans für die Feuerwerksattacke einer kleinen Gruppe, ohne etwas dagegen machen zu können. Trotzdem wünschen wir uns aber, dass uns die deutsche Fußball-Nationalmannschaft noch allen Grund zur Freude beschert.

Quelle: Express

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Bei dem Deutschland-Spiel gegen Dänemark war eine ganze Menge Energie geladen, so war noch nicht hunderprozentig sicher, ob die Deutschen die Vorrunde der Europa Meisterschaft überstehen, obwohl die Ausgangsposition nicht schlecht aussah.

Bei dem Geschehen in Troisdorf aber wurden die Feuerwerkskörper innerhalb eines Festzeltes gezündet, wodurch die starke Rauchentwicklung keine Möglichkeit hatte, sich zu verdünnisieren. So war es unausweichlich, dass die Gäste der Veranstaltung schnell in Panik gerieten und der vermeintlich lustig gemeinte Gag arg in die Hose ging. Insgesamt wurden bei der Feier 25 Personen verletzt, 8 davon erlitten starke Rauchvergiftungen und wurden anschließend in umliegenden Krankenhäusern ärztlich versorgt. Neben den bengalischen Feuern wurde wohl auch mindestens eine Rauchbombe in dem Festzelt gezündet, was verheerende Folgen mit sich brachte. Erste Spekulationen, dass die Bengalos auf Grund Auseinandersetzungen gezündet worden seien, erwiesen sich als falsch. Die Verantwortlichen waren sich wohl einfach nicht über das Ausmaß ihrer Aktion im Klaren, was vielleicht auch der fortgeschrittenen Uhrzeit von 1 Uhr morgens zuzuschreiben ist. Trotzdem war die Aktion schon im Vorfeld geplant und die bengalischen Feuer wurden mit voller Absicht in das Festzelt geschmuggelt. Obwohl Sicherheitspersonal eingesetzt wurde, vernachlässigte man wohl die Abtastung von vier eingeladenen Vereinen, die so die Leuchtfeuer ungehindert in das Festzelt mitführen konnte.

Man kann nur hoffen das einerseits das Sicherheitspersonal aus diesen Fehlern gelernt hat und sich auch Menschen, die Bengalos zünden wollen, Gedanken darüber machen, an welchen Orten so etwas sinnig oder weniger sinnig ist. Einer der 4 Täter, ein 22-jähriger Mann aus Troisdorf, bekannte sich zu der Tat und muss sich einem Strafverfahren wegen schwerer Körperverletzung stellen. Um die Ermittlung der weiteren Tatverdächtigen und den genauen Tatablauf kümmert sich das zuständige Kriminalkommissariat 1.